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Schülerrückblick zum Theaterstück "Die Welle"

Theaterkritik von „Die Welle“

Der Roman "Die Welle" sorgt seit seinem Erscheinen vor mehr als dreißig Jahren für Aufmerksamkeit. "The Wave" ist ein 1981 erschienener amerikanischer Roman von Morton Rhue, der 1984 in der Übersetzung von Hans-Georg Noack auf Deutsch erschien. In Deutschland lautete der komplette Titel „Die Welle. Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging“.

Zwischen dem 12. und 14. 10. 2022 führte die 9.Klasse der Freien Waldorfschule Eisenach das Theaterstück "Die Welle" von Reinhold Tritt im Schlachthof auf. In diesem Stück geht es um einen Geschichtslehrer, der seiner Klasse den Holocaust verständlich machen wollte. Die Schüler*innen konnte nicht begreifen, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland durchsetzen konnte und wie es passieren konnte, dass so viele vom Grauen des Nationalsozialismus nichts gewusst haben sollen. Auch glaubten sie, dass es eine solche Manipulation der Massen kein zweites Mal geben könne. Weil der Lehrer darauf keine Antwort hatte, entschloss er sich zu einem Versuch. Er wollte zeigen, wie man Menschen mit einfachen Mitteln manipulieren kann.

Das Experiment zeigte eine solche massive Wirkung, dass es vom Geschichtsunterricht auf die ganze Schule überschwappte und schließlich völlig außer Kontrolle geriet. Vor allem Menschen mit mangelnder Selbstsicherheit und ohne festes Lebensziel, wie in dem Fall Robert, findet sich in einer solchen Organisation wieder. Am Ende hielt der Lehrer seinen Schüler*innen einen Spiegel vor und machte ihnen bewusste, dass auch sie gute Nazis gewesen wären. Das Entsetzen war groß und alle wollten das Experiment schnell vergessen, nur Robert nicht, denn er fühlte sich erstmals als Teil der Klasse.

Die Schüler*innen hatten einen Monat Zeit, um sich auf das Theaterstück vorzubereiten. Sie konnten erst in den letzten 2 Wochen im Schlachthof proben, davor mussten sie in ihrem Klassenzimmer üben, was manchmal etwas schwierig war. Das Bühnenbild war schließlich unterteil in einen Klassenraum, das Redaktionsbüro der Schülerzeitung und dem Wohnzimmer der Familie Ross. Anfangs war das Klassenzimmer dreckig und unordentlich, aber mit der Zeit wurde es immer sauberer und gepflegter. Die Schüler*innen bekamen immer mehr Disziplin und der Zusammenhalt in der Gruppe festigte sich.

Eine Besonderheit dieser Inszenierung war die Doppelbesetzung der Rollen mit Jungen und mit Mädchen. Während den verschiedenen Vorstellungen mussten die Schauspieler z.B. den Lehrer mit verschiedenen Namen ansprechen (Ben Ross oder Bea Ross) da der Schauspieler einmal von einem Jungen und in einer anderen Vorstellung von einem Mädchen gespielt wurde.

Trotz allem haben die Schüler*innen der 9. Klasse der Freien Waldorfschule Eisenach eine gute Theateraufführung dem Publikum bieten können.

E. E. (9. Klasse)

Erstellt: Donnerstag, 27. Oktober 2022 10:55

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